Abschließende Bemerkungen zu den Standesherren

Durch das Lesen über Standesherren sehe ich sie als eine heterogene Gruppe von Adeligen, die durch die Mediatisierung ihre souveräne Stelle im Heiligen Römischen Reich verlor. Die Art und weise, wie sie mit den Verlust der Rechten und Privilegien umgegangen sind, ist unterschiedlich.

Eine Gruppierung hat besonders zum Anfang des 19. Jahrhunderts im Wiener Kongress und anschließend beim deutschen Bund versucht ihr Stand und Souveränität zurückzubekommen. Diese Gruppe wandelt sich über die Jahren und verfolgte die Bewahrung und Ausbau ihre Rolle in ihrem Land durch die Einrichtung von eine landständische Verfassung, in einer Ausprägung, wo sie als Vertreter im Parlament mit dem Herrscher mitbestimmen. Dies vor allem bei Geldangelegenheiten wie Steuern.

Eine weitere Gruppe wählte eine Rolle in den Verwaltungen der Länder und somit ein mitbestimmender oder wenigstens ein beratender Status beim Herrscher einnahmen.

Die meisten der Standesherren entwickelten konservativen Ansichten. Die Bewahrung ihrer Status bzw. die Wiederherstellung ihres Status vor der Mediatisierung prägten ihre politische Aktivitäten.

Eine liberale Gruppe hat sich auch entwickelt. Allerdings bliebe diese Gattung eine – wenn auch eine beachtliche – Minderheit.

Welche Gruppierungen war im Großherzogtum Hessen tätig? Es gab die Gruppe um Solms-Braunfels und Solms-Laubach, die stark für eine Verfassung Plädoyer. Es ist mir noch nicht ganz eindeutig, ob Standesherren in der hessische Verwaltung und Regierung tätig waren. Es gab Adelige. Allerdings, ob es sich um mediasierte Standesherren handelt oder Adelige, die schon immer ein Teil vom Hessen waren möchte ich herausfinden.