Meine Recherche über Friedrich Ludwig Christian Graf zu Solms-Laubach zeigt, dass er möglicherweise eine größere Rolle als auf den ersten Blick ersichtlich gespielt hat. Es gibt Hinweise, dass er bei der Petition der 13 Standesherren im Hintergrund treibende Kraft sein solle, aber die Autoren sind wenig darauf eingegangen.
Hier ein paar Punkte, die mir besonders aufgefallen sind.
- Er hat Jura an der Universität in Gießen studiert.
- Er war alleinige Herrscher einer Grafschaft, deren Souveränität er 1803 an Hessen-Darmstadt verlor.
- Als enger Vertraute vom Freiherrn von Stein und hat er eng mit ihm in den Kämpfen 1813 gegen Napoleon und 1814/15 am Wiener Kongress für eine gesamtdeutsche Verfassung gearbeitet.
- Gleichzeitig kämpfte er für die Restaurierung der Souveränität seines Fürstentums aber auch für eine Umkehr der Mediatisierung insgesamt.
- Er wird als Patriot und liberal beschrieben
- Nach dem Wiener Kongress hat er durch seine Beziehung mit Stein und Hardenberg eine Position als preußischer Oberpräsident der Provinz Jülich-Kleve-Berg im Rheinland.
- Gleichzeitig war er Kurator der neu gegründeten Universität Bonn.
- Auch in seiner Zeit als Oberpräsident war zum Ersten Präsidenten der 1. Kammer des Landtags im Großherzogtum Hessen ernannt, trat aber nie das Amt an.
Es bleibt aber für mich die Frage offen, warum wird so wenig über ihn in Verbindung mit der Verfassungsbewegung berichtet und wieso ist nach der Petition von 1816 für die Einführung einer Standesversammlung bei den Standesherren nichts mehr passiert.
Ich habe zwar gelesen, dass die Unterstützung dieser Aktion bei den anderen Standesherren sehr wenig war, aber warum? War Solms-Laubach persönlich mit seiner Tätigkeit als Oberpräsident zufriedengestellt? Das wäre die einfachste Erklärung und möglicherweise auch die Treffendste.
Die Vorgehensweise mit der Katalog an Beschreibungsmerkmale habe ich mit ihm zum ersten Mal ausprobiert. Mir ist aufgefallen, dass ich den Katalog während des Lesens nicht angeschaut habe und sehr viele neue Stichwörter dazugekommen sind. Mir ist auch aufgefallen, dass manche Stichwörter je nach Kontext mehrere Kategorien zugeordnet werden können. Zum Beispiel „Karlsbader Beschlüsse“ könnte auf eine Beteiligung hinweisen, aber auch nur ein Ereignis, das einfach stattgefunden hat. Auch eine Universität könnte ein Ort wo man beruflich Tätig war oder man hat dort studiert oder wie im Falle von Solms-Laubach ist die Uni von ihm gegründet worden.
Um die Komplexität in Grenzen zu halten, möchte ich aber noch nicht Stichwörter zu mehrere Kategorien zuzuordnen. Lieber will ich auf eine abstraktere Kategorie zurückgreifen.
Momentan habe ich schon 150 Stichwörter angelegt und über 25 Kategorien. Es wäre vielleicht sinnvoll die Stichwörter und Kategorien regelmäßig zu evaluieren und konsolidieren. Eine Beschreibung ist im jeden Fall notwendig. Allgemein möchte ich die Bedeutung von bestimmten Begriffe aber auch Redewendung besser verstehen.