Bis jetzt hat man sich überwiegen mit der Zeit um 1830 beschäftigt, als Weidig die Zeitung „Hessische Landbote“ mit Georg Büchner herausgebracht hat. Er war aber durchaus in der Zeit als die Verfassungsfrage im Großherzogtum Hessen Thema war.
Als Anhänger von Friedrich Jahn hat er durchaus die liberale Bewegung in Hessen-Darmstadt mitgeprägt. Bis jetzt habe ich eine Kurzbiographie, einige Schriftstücke und eine Dissertation über Weidig gelesen.
Ob er einer der führende Personen der Bewegung war habe ich noch nicht herauslesen können. Er war auf alle Fälle aktiv und sehr daran interessiert wie man in seinem Brief an Sigfried Gottlieb (?) Ende Dezember 1820 interpretieren ließ. Er äußert sich zufrieden mit der Verfassung. Hat sich allerdings mit dem Wahlgesetz und der Bestimmung, dass 25 der 60 wohlhabendsten Personen als Wahlmänner bestimmt waren. Er befürchtete dadurch eine Verzerrung zum Nachteil der liberalen Kräften im Land.
Man kann daraus lesen, dass er relativ pragmatisch gesinnt war und zu den radikalen Republikaner/Demokraten, die die Abschaffung der Monarchie mit allen Mitteln bereit waren. Er schrieb, dass die Verfassung so gut gelungen ist, wie die Zeitverhältnisse und der Gegenwind aus „österreichischen Schlesien“ erlaubte. Damit sind wohl die Anstrengungen Metternichs, die gerade durch die Karlsbader Beschlüsse eine strenge Repression gegen die liberale Kräfte auf deutschem Gebiet aufbauten. Das ist möglicherweise ein Hinweis, dass Metternich auch in der Verfassungsgebung im Großherzogtum Hessen tätig war.
Er wird berichtet, dass er als Berater für die „Darmstädter Schwarzen“ in der Zeit um 1818 bis zur Verfassungsgebung aktiv war. Heinrich Karl Hofmann und er hatten auf alle Fälle kommuniziert. Das wird mehrfach erwähnt und er schreibt sogar im Brief, dass er Hofmann einen Brief geschrieben hat.
Es sind andere namhafte Personen außer Friedrich Jahn erwähnt wie Karl Follen, Sartarious (?) und auch andere Personen, die zu den jeweiligen liberalen Kreisen gehört haben. Hier z.B. die Snell Brüder,
Noch zwei interessante Informationen habe ich aus den Texten entnommen. Als er an der Gießener Universität 1812 studiert hat war Grolmann Rektor und es gab wohl Unstimmigkeiten zwischen den beiden.
Zweitens wird erwähnt, dass 1816 Weidig Kontakt mit Solms-Braunfels hatte und möglicherweise hat Weidig Solms-Braunfels ermutigt seine Forderung nach einer landständischen Verfassung an den Fürsten heranzutragen.