Auswertung des Verhörs von Leutnant Wilhelm Schulz am 22. April 1819

Am selben Tag wie Georg Rühl wurde den 22-jährigen Leutnant im Leibgarderegiment Wilhelm Schulz zu seiner Verbindung mit August Kotzebues Attentäter Karl Sand.

Auch er gab an, dass Karl Sand vor dem Attentat in Darmstadt war und bei Kraus, den Schulz als „Kandidat“ bezeichnet, aufgehalten habe. Kraus wiederum habe im Haus von Hofrat Sell gewohnt, genauso wie die Mutter von Karl Christian Sartorius. Dass Sand dort aufhalte, habe Schulz vom Student Klippstein erfahren.

Schulz gab auch zum Protokoll, dass er gehört habe, dass Sartorius mit Sand auf dem Weg nach Mannheim begleitet habe und im Bickenbacher oder Eberstädter Tanne Sand die Haare geschnitten habe.

Information über das Treffen in Langen von Schulz steht auch im Protokoll. Er behauptet, dass Sartorius am 21. März 1819 von Wetzlar über Frankfurt nach Langen gekommen sei. Schulz gibt zu, dass er zur gleichen Zeit mit dem Advokat Hofmann, Maler Fries, die Bäcker Koch und Kahl, sowie dem Advokat Rühl auch nach Langen gereist sei. Es sei ein Treffen mit Studenten und Gymnasiasten aus Frankfurt, wo sie „größtentheils“ mit Singen und Trinken beschäftigen.

Das Konzept eines Briefes, das Sartorius in einem Rucksack von Sand gefunden haben soll, erwähnt Schulz auch beim Verhör.

Diese Informationen stimmen fast genau überein mit den Aussagen von Rühl und Sartorius zu ihrer Verbindung mit Karl Sand und ihre Handlungen an den Tagen als Sand in Darmstadt gewesen sein soll. Es scheint, als ob Sartorius und sein Vetter Kraus den engsten Kontakt und auch Verbindung mit Karl Sand hatten.

Die Namen der Darmstädter, die hier auftauchen, tauchen wieder in dem Bericht der Zentraluntersuchungskommission über das „formlose“ Verein Darmstadts. Möglicherweise stammen die Informationen im Bericht aus den Verhörprotokollen hier.

Es ist nur einen kleinen Einblick über die Tätigkeiten und Personen der Darmstädter Schwarzen.