Wehler stellt die Frage in seinem Buch: warum hat sich die Französische Revolution ins deutschen Gebiet nicht ausdehnen können? Was waren die Gründen.
Er hat natürlich einige Gründe gehabt. Unter anderem hat er als Grund das Reformabsolutismus genannt. Von einem „Revolution von Oben“ hat er auch gesprochen, allerdings findet er das Wort „Revolution“ für die Reformen, die die Landesfürsten vor allem in Preußen und Österreich, nicht korrekt.
Die Landesherren haben mit ihren Reformen, die teilweise aus der Aufklärung abgeleitet waren, als Ziel gefolgt, die Kluft zu den westeuropäischen Staaten zu schließen. Dies wollten sie, aber, ohne den absolutistische, ständische und kleinbürgerliche Strukturen in den deutschen Staaten komplett auszuhebeln.
Als Beispiel werden häufig Preußen, Österreich und mal wieder Bayern genannt. Wie war es aber im Großherzogtum Hessen und Ludwig I.? Was ich bisher gelesen habe, war er sozusagen voll im Trend. Es wird geschreiben, dass er sich als aufgeklärter absolutistischer Herrscher sah. Er habe allerdings auch wenig Interesse, dass die Landstände in seinem Reich wieder ihr alten Status zurückbekommen.
So wie in anderen deutschen Staaten scheint hier die Eingliederung der Aristokraten der kleineren Landstände in der Verwaltung teil der Reformabsolutismus. Aber auch die bürgerliche Teile seines Staates könnte er in die Verwaltung aufnehmen und somit auch den Zündstoff einer Revolution entschärfen.
Es ist für mich auch nachvollziehbar, dass die brutale Herrschaft, die nach der Revolution in Frankreich eingesetzt hat, auch als Abschreckung in anderen teile Europas gewirkt hat und somit auch weitere Revolutionen verhinderte oder als Abschreckung diente.
Wie bei allem ist eine Kombination und die Zusammenwirkung der verschiedene Faktoren als sinnvollsten Erklärung. Das eine wäre ohne den anderen nicht möglich oder nur in einem anderen Form möglich.