Gedanken über die publizistische Tätigkeit in Deutschland am Anfang des 19. Jahrhunderts

Als ich die Dissertation „Ernst Moritz Arndt als politischer Publizist“ von Karl Heinz Schäfer gelesen habe, um mehr über Arndt als Einfluss auf den Darmstädter Schwarzen zu erfahren, habe ich auch einige Erkenntnisse über die zunehmende publizistische Tätigkeit auf dem deutschen Gebiet am Anfang des 19. Jahrhunderts gewonnen.

Erstens ist es mir bewusster geworden, wie sich die Meinungen in der Öffentlichkeit an Bedeutung gewonnen hat. Die Möglichkeit seit der Erfindung des beweglichen Drucks durch Gutenberg hat ein Stadium erreicht, wo politisch aktive Schreibenden die Meinungen in der Gesellschaft immer stärker beeinflussen können. Am Ende des 18. Jahrhunderts könnten zunehmend Kräfte außerhalb der Kirche und Staat größere Menschenmassen mit ihren Ideen und Weltanschauen erreichen.

Diese Entwicklung erreichte einen Höhepunkt in der Französische-Revolution. Die Staatsmänner, Fürsten und weitere Herrscher in Europa erkannten nach und nach, welche Gefahr diese Entwicklung für sie bedeutet. Einige erkannte aber auch ein Nützen, die für sie auch zu Stärkung ihre Position dienen könnte. Fürst von Metternich war einer davon.

Bei der Entstehung der Verfassung im Großherzogtum Hessen sehen wir auch, welche Bedeutung die publizistische Tätigkeit der Aktivisten beigemessen haben, um ihr Ziel zu erreichen. Es diente als einer der Hauptmittel, die sie einsetzten, um die Einführung einer liberalen Verfassung zu erzwingen. Wie bei Arndt, der auch bevorzugt Flugblätter, Flugschriften und Lieder bediente, weil sie für die Teile der Bevölkerung zugänglicher waren als Zeitungen und weitere Periodika. Auch die Herstellung für eine Massenproduktion war erschwinglicher.

Dass die Herrscher die Gefahren und Nutzen langsam erkannten, bedeutet nicht, dass sie für sich schon einen sicheren Umgang gefunden haben, sowohl entgegen die Wirkung der Aktivsten zu steuern noch die Meinung in der Öffentlichkeit für ihre Interessen effektiv zu nutzen.